Was geschah eigentlich in den Jahren 1920 bis 1939 ?

 

Gründung des Elsdorfer Turn- und Spielvereins

 

Erste Besprechungen zur Gründung eines Turn- und Spielvereins wurden am damaligen Treffpunkt der jungen Leute in der Schmiede des früheren Schmiedemeisters Friedrich Kommeroh in Elsdorf geführt. Da bereits im Nachbarort Hohn ein Spielverein existierte, wurden Kontakte aufgenommen und mit Dr. Johann Gosch Formalitäten zur Gründung besprochen.

Die Gründungsversammlung fand Ende Mai / Anfang Juni 1920 in der Gastwirtschaft Markus Witt in Elsdorf statt. Gründungsmitglieder waren:

Johannes Sinn, Dr. Otto Strebos, Hermann Sievers, Klaus Ehlers, Johann Schömer, Markus Karstens, Hans Ruff, Karl Jensen, Georg Kommeroh, Jürgen Böhrnsen, Klaus Mahrt

Zum 1. Vorsitzenden des "Elsdorfer Turn- und Spielvereins von 1920" wurde Johannes Sinn und zum Schrift- und Kassenwart Dr. Otto Strebos gewählt. Als Vereinslokal benannte man die Gastwirtschaft Markus Witt. Hier erfolgte auch am 2.7.1920 durch Bevollmächtigte der Spielvereine Hohn, Elsdorf, Hamdorf und Breiholz die Gründung der "Hohner Harde".

In Elsdorf fanden sich nach der Gründung des Vereins weitere junge Menschen zur Ausübung sportlicher Betätigungen bereit. Der Sportbetrieb im Elsdorfer Turn- und Spielverein wurde mit den damals bekannten Wettspielen im Ballsport Fußball, Schlagball, und Faustball aufgenommen (siehe weiter unten).

 

Desweiteren wollte man eine Turnergruppe aufbauen. Da für das in den Städten mehr bekannte Fußballspiel mangelndes Interesse vorhanden war und auch die Möglichkeiten dazu nicht gegeben waren, konzentrierte man sich auf das Schlag- und Faustballspielen. Auch dem Turnen brachte man mehr Interesse entgegen und betätigte sich zusätzlich mit leichtathletischen Übungen.

 

Die Turnergruppe

Im Sommer 1920 starteten Johannes Sinn und Dr. Otto Strebos eine Spendensammlung von Haus zu Haus, um von dem gesammelten Betrag Geräte für das Turnen (1 Reck und 1 Barren) zu kaufen. Nach dem Vorhandensein von den Turngeräten konnte mit dem Turnbetrieb begonnen werden. Bereits am 01.01.1921 wurde auf dem Saal des Vereinslokals ein Schauturnen veranstaltet. Daran nahmen auch Turnkameraden vom Rendsburger Männerturnverein teil. Dieses Schauturnen am Neujahrstag mit anschließendem Festball blieb bis zum Kriegsbeginn im Jahre 1939 Tradition im Verein und war auch für umliegende Gemeinden ein bekanntes Ereignis mit Treffpunkt vieler junger Leute.

Von den Teilnehmern am Turnbetrieb wurden damals schon Leistungen erbracht, die die Teilnahme an Kreisturn- und Gauturnfesten ermöglichten. Mannschaftsleistungen, wie z.B. einen Handstand auf dem Barren von gleichzeitig fünf Turnern oder die (Überschläge Einzelner am Reck -Riesenschwünge- waren bei allen Zuschauern sehr beliebt, zumal durch den olympischen

Turn- und Wettkampf im Jahre 1936 und der erfolgreichen Teilnahme einer Deutschen Mannschaft das Interesse noch mehr geweckt war.

 

Der Schlag- und Faustball

Durch den Sportausschuß im Spielverband der Hohner Harde wurden nach weiterem Beitritt der Vereine Nübbel, Fockbek, Friedrichsholm und Prinzenmoor die jeweiligen Wettspiele im Schlag- und Faustball festgelegt und beim alljährlich stattfindenden Verbandsfest im jährlichen Wechsel der Spielorte die Endspiele ausgetragen. Dabei fand die Ehrung des Verbandssiegers statt. Für die Sieger gab es anfangs einen Wanderpokal und später ein Banner, sowie jeweils eine Urkunde. Der Verein erkämpfte sich im Verbandsbereich den Wanderpokal im Schlagballspiel mit den Spielern:

Otto Knüppel, Heinrich Hamm, Heinrich Kommeroh, Johannes Haagen, Klaus Reimers, Hermann Haagen, Hinrich Scheer (später Fockbek), Jürgen Thöming, Hans Christensen, Heinrich Karstens (später Kubitzberg bzw. Suchsdorf), Ernst Kommeroh, Arthur Ehlers (später Leck), Claus von Bohl

In den Jahren 1926 bis 1928 hat diese junge Schlagballmannschaft für Furore gesorgt, als der begehrte Wanderpokal des Spielverbandes der Hohner Harde nach drei Siegen hintereinander endgültig gewonnen wurde. Vorausgegangen waren enorme Trainingsleistungen im Schlagballweitwurf, in der Schlagtechnik und der Laufschnelligkeit.

Die Wettkämpfe fanden seit 1922 alljährlich an wechselnden Spielorten statt. Wanderpokalsieger in den Jahren zuvor waren folgende Vereine:

1922 SV Fockbek

1923 Hohner SV Eintracht

1924 Hohner SV Eintracht

1925 SSV Nübbel

 

Dieser Schlagball-Wanderpokal ist der wertvollste Pokal, der in den Anfangsjahren des Elsdorfer SV errungen wurde und ist noch heute im Besitz des Sportvereins.

 

Neben den Wettkampfspielen wurden auch noch Freundschaftsspiele mit den Spielvereinen Alt-Duvenstedt, Rickert, Kronwerk, Oster- und Westerrönfeld, Schülp, Tetenhusen und Wrohm mit gegenseitigen Besuchen ausgetragen. Im Rahmen des alljährlich vom Heimatbund und vom Kreissportverband durchgeführten Aschbergfestes nahmen die dem Verband angeschlossenen Vereine als Einzelvereine teil. Dort fand im Jahre 1932 von Spielern des SV Elsdorf und SSV Nübbel ein Wettkampf gegen den damaligen Deutschen Meister im Schlagballspiel TUS Elmschenhagen statt. Dabei konnte der Meister mit einer empfindlichen Niederlage (81 : 35 Punkten) auf die Heimreise geschickt werden.

 

Leichtathletik

Im Spielverband der Hohner Harde wurden auch die leichtathletischen Wettbewerbe, wie Dreikampf mit Ballweitwurf, Weitsprung und 100m-Lauf, Hochsprung und Stabhochsprung, Kugelstoßen und Diskuswurf, sowie eine Schwedenstafette mit je 4 Teilnehmern eines Vereins über 400m, 300m und 100m ausgetragen. Für die jeweiligen Sieger gab es neben dem Ehrenkranz -von jungen Frauen aus Eichenkranz gebunden- eine Urkunde. Schon auf den Aschbergfesten trug man auch leichtathletische Wettkämpfe aus. Auf Verbandsebene bestand die Möglichkeit zur Abnahme des Deutschen Sportabzeichens durch den Sportfreund Johann Ehlers vom SSV Nübbel.

 

Der Handball

Innerhalb des Spielverbandesbeschäftigte man sich seit 1928 mit dem Handballspiel und im Spielverein Hohn konnte bereits mit einer Mannschaft erfolgreich gespielt werden. Jürgen Thöming gehörte im Jahre 1931 zu dieser Mannschaft. Im Jahre 1938 soll nach Erzählungen im Elsdorfer Verein mit dem Handballspielen begonnen worden sein. Erste Wettkämpfe wurden gegen den SV Hohn ausgetragen.

 

Die damaligen Handballer:

A. Krippeit, H.R. Jöns, P. Böhrnsen, H.E. Risch, H.A. Haagen (oben v.l.)

E. Kotowski, K. Risch, H. Jasker (mitte v.l.)

H. Krippeit, W. Schröder, H. Reese (unten v.l.)

 

Das Vereinsende

Durch Kriegsbeginn kam das Vereinsleben zum Erliegen. Zu der Zeit waren Jürgen Thöming der 1. Vorsitzende und Jürgen Sieck Kassen- und Schriftwart.